Wie Maria Krautzberger das Umweltbundesamt aufmischt.
Jüngst machte das UBA mit einer Studie Furore, laut derer in Deutschland 6000 Menschen an den Folgen der NOX Belastung in den Straßen gestorben sind. Damit polarisierte die Behörde und wurde von Umweltverbänden gefeiert, von Lobbyist*innen und Politiker*innen jedoch geschasst. Aber unabhängig davon wie diese Zahl zu interpretieren ist, zeigt die Studie drumherum doch deutlich, welche Gangart die Behörde ansetzt.
"Bei uns bleibt kein Ergebnis unter der Decke", so die Mühldorferin in einem Interview. Man sei verpflichtet die Bevölkerung zu informieren, "auch wenn das unbequem ist", so die 64-jährige weiter. Politik will das UBA nicht betreiben, dort sieht man sich eher in einer beratenden Funktion, was aber nicht heißt, dass man seine Meinung nicht konsequent zum Ausdruck bringen würde, denn "die Wahrheit kommt am Ende immer raus.".
Ihre konsequente Art zeigte sich auch darin, dass sie u.a. vorgeschlagen hatte, dass Steuerprivileg für Diesel zu überdenken oder ein generelles Tempolimit von 30km/h in den Städten zu verhängen. Allerdings wurden alle diese Ideen von der Regierung vehement zurückgewiesen. Als Verfechterin für den Klimaschutz wirkte sie auch im Rahmen der Bonner Weltklimakonferenz an den Ergebnissen des Treffens mit und versuchte immer wieder ihre starken Positionen in die Debatte einfließen zu lassen. Dass der Diesel ein Klimaschoner sei, widerlegte Krautzberger mit ihrem Team durch einen knallharten Faktencheck, dem die Kanzlerin einstweilen widersprach. Sowas ärgert die studierte Soziologin und Verwaltungswissenschaftlerin, schließlich sei Merkel früher selbst Umweltministerin gewesen und wisse sehr wohl, dass sie mit ihrer Gegenrede falsch liegt.
Auch wenn die Entscheidungen im Umweltministerium getroffen werden und das UBA diesem nur untergeordnet ist, so bleibt doch zu konstatieren, dass es ohne dieses und Maria Krautzberger (SPD) wohl noch viel schmutziger in der deutschen Klima- und Umweltpolitik zuginge.
Quellen: DIE ZEIT, P. Pinzler, 15.3.18; www.umweltbundesamt.de; www.zeit.de/2017/44/maria-krautzberger-umweltbundesamt-energiewende-dieselskandal/seite-2; Foto: UBA
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