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Es werden Posts vom Mai, 2020 angezeigt.

Kauflaune im Schneckentempo

Die Autoverkäufer*innen in der Krise. Auch die Autohäuser dürfen dieser Tage ihre Pforten wieder öffnen. Doch bloß, weil jetzt wieder Wagen vom Hof rollen können, heißt das nicht, dass auch die Kundschaft den Weg in die Verkaufsräume findet. Die Absatzzahlen der Händler*innen brachen in den letzten Monaten um bis zu drei Viertel ein. Viele Unternehmer*innen sahen ihre Liquiditätsreserven sukzessive dahinschmelzen. Wer nicht gut vorgesorgt hatte, dem blieben nur ein Kredit oder die Insolvenz.  Eine Abwrackprämie, wie sie bereits vielfach von der Autolobby bei Geheimgesprächen im Kanzlerinnenamt gefordert wurden, lehnen die Autoverkäufer*innen jedoch kategorisch ab. Sie haben bereits nach der ersten Zahlung dieser Art im Zuge der Finanzkrise 2009 schlechte Erfahrungen machen müssen. So bezeichnet ein Leipziger Autohausbesitzer die Abwrackprämie als „den größten Blödsinn“. Damals hätten sich alle einen Neuwagen zugelegt und danach wäre absolute Flaute gewesen. Stehen, damit es

Hinsetzen und Anschnallen.

Lange war sie verschütt gegangen, doch nun entdeckt man* sie wieder:  Die Liebe zum Auto. Invasive Art: VW Käfer Humanum und Auto - das war schon immer eine ganz besondere Beziehung. Vom Kaiser noch vernachlässigt (Treppenwitz für jeden Stehempfang der Fahrzeugindustrie: "Das Auto wird sich nie durchsetzen, es wird von vielleicht 1000 Stück geben"), wurde es dank der Massenproduktion vom VW Käfer und den extravaganten Luxuslimousinen, über die das Gros der Bevölkerung bestenfalls nur staunen konnte, neben Hund und/oder Katze zum liebsten Begleiter des hiesigen Homo Sapiens. Doch seit ein paar Jahren musste der Blechkasten unter zunehmender Vernachlässigung leiden. Anstatt, dass sich wie sonst üblich nach bestandener Matura erstmal jede*r ein Vehikel zur Belohnung kauft oder wahlweise von Vati und Mutti samt einer Flach Sekt überreicht bekommt, sind die jungen Leute von Heute anders gepolt. Gerade in der Großstadt fahren sie unerhörter Weise wie eine wildgeworde

Zwei gegen Vier

Wem gehört die Straße? Fahrrad und Auto in Zeiten von Corona und neuer StVo Im Moment verändert sich der Verkehrsmix auf Deutschlands Straßen nachhaltig. Die Menschen auf dem Land sind sowieso schon immer mit dem Auto gefahren, aber in der Stadt, wo sich die Mobilität nachhaltig zu verändern schien, steigen nun auch wieder mehr Leute in den eigenen PKW. Das hat vor allem mit dem Wunsch zu tun, sich in Sicherheit wiegen zu können. Wer kann es auch vergrämen, dass die Bevölkerung sich ziert in ein Clevershuttle zu steigen oder ein TeilAuto zu nutzen, in dem eben noch ein*e Infizierte*r hätte Platz nehmen können.  Mehr davon! Doch nun ist es an der Politik aufzupassen, dass sich dieser Trend nicht auch nach der Corona-Krise manifestiert. Insbesondere Bus und Bahn leiden gerade sehr unter der Situation und verlieren massiv Fahrgäste. Sie zurückzugewinnen, wenn einmal der Komfort von Individualverkehrsmitteln entdeckt wurde, wird schwer. Doch selbst wenn diese Personen aufs Fahrr

Stau im Depot

Wie die Autoindustrie Corona für sich nutzt Auch bei Porsche in Leipzig läuft seit Montag die Produktion wieder. Bis Mittwoch wurden sukzessive alle Bereiche des Werks hochgefahren. Schon jetzt aber denkt der Produktionsvorstand der VW-Tochter über eine Ausweitung der Herstellung nach. Laut O-Ton haben die Mitarbeiter*innen ein prall gefülltes Auftragsbuch vor sich liegen, dass im Zweifel mit Wochenende- und Nachtarbeit abgearbeitet werden müsse. Wie passt das mit dem Klagen des Verbands der deutschen Autoindustrie zusammen, der sich erst vor wenigen Tagen zum Autogipfel mit der Bundesregierung, inklusive der Kanzlerin getroffen hatte? Und wie wird sich das auf die Beschäftigten auswirken, deren Arbeitsschutz unter dem Deckmantel der ökonomischen Krise aufgeweicht wird. Besonders in Bayern beliebt: Dienstwagen von BMW Von Branchenseite heißt es eigentlich im Moment, dass die Nachfrage absolut im Keller sei und eine Staatshilfe in Form der Abwrackprämie aufgelegt werden solle