Direkt zum Hauptbereich

Nächste Ausfahrt LINKS.

Ein Kommentar zur deutschen Wirtschaft.


Wettbewerb muss gut sein. Warum? Ganz einfach: Er bedeutet Wohlstand und Wohlstand bedeutet Freiheit und ohne diese ist das Leben wohl kaum lebenswert. Blöd nur, dass scheinbar all die Automobilunternehmen genau dieses Prinzip, welches sie stets nach außen so hoch halten, selbst missachten, indem sie Kartelle bilden und sich munter zu Bremsen, Abgasreinigung oder Spritoptimierung absprechen. Eine solche Inkonsequenz wirkt infantil. Helfen sich die Firmen gegenseitig, so zeugt dies von Solidarität unter Gleichgesinnten, sobald es aber an Mitarbeiter*innen und Kund*innen geht, endet diese abrupt. Plötzlich heißt es, dass Geld sei zu knapp für höhere Löhne, das Geld sei zu knapp für bessere Nachrüstungen, das Geld sei zu knapp für mehr Forschung in grüne Technologien. Gut dass es Mutter Staat gibt, an welcher sich die Kinderlein Namens VW, Daimler, Opel und Co nähren können. Im Zweifel eine Abwrackprämie hier, eine Subvention für Technologie dort und schon werden die Söhne und Töchter dick und rund. Das Geld, welches diese dann erwirtschaften geht schließlich aber nicht etwa zurück an den Staat, der es für wohltätige Zwecke einsetzen sollte, um den für die Firmen arbeitenden Menschen etwa Kultur, Altersvorsorge und soziale Absicherung zu bieten, es also umzuverteilen, nein es wird dank Steueroptimierung, Abschreibungen, dubiosen Konten und so weiter und so fort, in den Unternehmen belassen und kommt am Ende als fetter Boni für die Top-Manger*innen oben raus.
Dieses Konzept, auf dem angeblich der Erfolg der deutschen Wirtschaft und damit der Bevölkerung beruht, scheint grundlegend die falsche Drehbewegung vorzugeben, anstatt dass die Hersteller etwas an die Menschen zurückgeben (via Staat), erbringen nur ihre Mitarbeiter*innen immer neuen Input für die Firmen. Opel ist da ein exzellentes Beispiel, unter dem Vorwand der Arbeitsplatzsicherung werden dort nun geplante Lohnerhöhungen einfach ausgesetzt und die Produktionen heruntergefahren. Die Berliner Politik äußert sich nicht dazu. Siemens kündigte jüngst an, seine Werke in Erfurt, Leipzig und Görlitz zu schließen, nur dank massivem Druck der Menschen vor Ort gelang es, die Pläne vom Tisch zu fegen. Obwohl die Zahlen des Westdeutschen Mega-Unternehmens exzellent daherkommen, scheinen die Renditen immer noch nicht hoch genug zu sein. Die bundesrepublikanische Wirtschaft brummt, am Ende aber werden die Menschen salopp gesagt, trotzdem nur verarscht, und das alles für "ein Land in dem wir gut und gerne leben". Dann doch lieber woanders.

Fotoquelle: www.boerse.ard.de

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Nicht ganz sauber

Antriebsarten im Vergleich: Welche hat die beste CO2-Bilanz? Ausgehenden von den bereits erschienenen Berichten zu pluralen Fahrzeugantrieben und die Arbeit an deren Forschung und Entwicklung, geht es nun daran herauszufinden, welcher bei der Emission von Abgasen am besten abschneidet, denn nicht immer heißt Elektro besonders reinlich oder Diesel besonders schmutzig. Bisher lagen zu dieser Thematik allerdings keinerlei valide Vergleichsdaten vor, erst eine umfassende Studie des ADAC ermöglicht nun Einblicke in die Ökobilanz der Fahrzeugtypen.  In die Analyse einbezogen wurden Autoproduktion/Recycling, Bereit- und Herstellung von Kraftstoff bzw. Strom und der Verbrauch bei aktiver Fahrzeugnutzung. Berechnungsgrundlage ist eine Lebensdauer der KFZ von ca. 150.000 km. Nicht mit in die Studie einbezogen und das ist ein großes Manko, wurden der Ressourcenbedarf, sowie andere Luftschadstoffe (z.B. NOX). Nichts desto weniger erscheint die wissenschaftliche Arbeit einen Meilenst...

War da Was?

Von der Kunst zu Überleben oder wie VW trotz Skandalen am laufenden Band immer neue Gewinne schreibt.  "Ja er lebt noch, stirbt nicht", so könnte das aktuelle Motto des Megakonzerns lauten, denn trotz aller Krisen der vergangenen Jahre übersteht das Unternehmen jede dieser mit einem bloßen Wimpern zucken.  Als 2015 alles mit der Offenlegung der Betrügersoftware begann, schien es fast so, als sei dem Unternehmen nie mehr zu helfen und der Untergang nahe. Milliarden- Zahlungen in den USA gegenüber Behörden und Verbraucher*innen, massenweise Rückrufe in Europa und Stress mit der Zulassungsbehörde. Das Ergebnis des Konzerns sah im Jahr 2015 und 2016 entsprechend trübe aus. Doch nach einer kurzen Häutung erholten sich die Wolfsburger ganz schnell und die Verkaufszahlen und Umsätze stiegen wieder. 2017 folgte ein Rekordjahr und auch dieses wird wohl wieder alle bisherigen Ergebnisse überbieten, bis zu 7,5 Prozent Rendite können sich die Anleger*innen erhoffen. Die Zahl ver...

How to say "Musterfeststellungsklage"

Nach langen Jahren des Querstellens von diversen CSU-Ministern, ist der Bann durchbrochen und die Sammelklage wird real. Man einigte sich auf einen Kompromiss, nach welchem Verbraucher*innenschutzorganisationen Klagen von Betroffenen sammeln, und geschlossen zur Anklage bringen können, ohne das Jede*r einzeln den Rechtsweg beschreiten muss. Damit wird eine Riesen Hemmschwelle genommen, sein Recht juristisch einzufordern. Zwischendurch hatte man schon durch diverse Tricks versucht die Regelung ohne das jetzt kommende Gesetz zu umgehen. --> Viel mehr zu dem Thema gibt es in unserem Dieseldossier unter https://www.dielinke-europa.eu/de/article/11790.abgasskandal-in-der-automobilbranche.html