Beschäftigte in der Automobilindustrie: zwischen Firmentreue und Kritik

Heute zeichnet sich ein anderes Bild, die Angestellten werden von Befristung zu Befristung geschoben, Leiharbeitsfirmen führen dazu, dass die Stammbelegschaft immer geringer wird und damit die Tarifbindung der Arbeitenden abnimmt. Außerdem wird der Zusammenhalt geschwächt, weil ständig Kolleg*innen kommen und wieder verschwinden. Wer Glück hat, bekommt eine Festanstellung und muss dann fürchten, bei der nächsten Straffung des Unternehmens von einem Standort zum nächsten versetzt zu werden. Am Ende wird man mit Altersteilzeit oder freiwilligem Abgang herauskomplimentiert, die einzige die sich dann noch an einen erinnert, ist Frau Müller aus dem Abteilungssekretariat, aber auch die wird wegen Überlastung in Kürze aus ihrem Job scheiden, natürlich mit kräftigen Abschlägen bei der Rente, so dass es nach 30 Jahren Arbeit heißt, Aufstocken oder Hungern.
Und dann ist da noch die Sache mit der Firmenreputation, von welcher Oma einst mit strahlenden Gesicht berichtete. Heute setzten sich die Beschäftigten oft nur noch aus Verzweiflung für ihr Unternehmen ein, ob bei Kartellen oder Abgasfiltern, immer stehen sie in erster Verteidigungsfront. Dabei müsste keiner um seinen Arbeitsplatz bangen, wenn die Firmen frühzeitig Innovationsgeist gezeigt und sich in Richtung Zukunft orientiert hätten. Von außen heißt es dann nur, "du arbeitest auch noch für diese Verbrecher", aber was ist die Alternative? Mechaniker R. kann nix für die Steuertricks der Bilanzierungsabteilung und Reinigungskraft F. nichts für die Umgehung von Umweltstandards in der Planungsetage.
DIE LINKE solidarisiert sich mit all jenen, die sich in einem oder gar mehreren Aspekten des Beschriebenen wiederfinden und versichert, weiter dafür zu kämpfen, dass aus der Politik für die Automobilkonzerne, wieder eine Politik für die Menschen wird.
Quelle Fotos: www.wikipedia.org
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