Auch mal gute Nachrichten: Norwegen verzeichnet Rekordabsatz bei Stromern
Dass uns die Skandinavier*innen in vielen Dingen bereits weit voraus sind, war schon bekannt. Nicht nur in Sachen erneuerbare Energien, Freiheitsrechte oder Schulbildung, auch in puncto Elektromobilität haben Dänen, Norweger und Co die Nase vorn. Am ambitioniertesten von allen zeigt sich aber Norwegen, dass bis 2025 nur noch rein elektrisch betriebene Fahrzeuge zulassen will.
Im vergangenen Monat konnte für dieses wichtige Ziel ein bedeutsamer Etappensieg verkündet werden, so waren von den reichlich 10.000 Fahrzeugen, die nun auf Norwegens Straßen rollen dürfen, 40 Prozent nur dank Strom unterwegs, berechnet man die Hybrid-Modelle mit ein, so liegt die Quote bereits jetzt bei sagenhaften 60 Prozent.
Zum Vergleich: In Deutschland und China betragen die Quoten bei Neuzulassungen gerade einmal zwei Prozent. Dies führt in der Bundesrepublik auch dazu, dass die CO2-Werte pro gefahrenem Kilometer sogar leicht steigen, in Norwegen hingegen auf ein Rekordtief gefallen sind, welches es so seit Beginn der Aufzeichnungen noch nie gab. Während in Deutschland über 120g/km emittiert werden, sind es hoch im Norden gerade einmal 55g/km.
Norwegen schafft den Wandel vor allem durch staatliche Regulierungen, die u.a. E-Mobilität massiv bevorzugen ( Steuervorteil; eigene Fahrspuren...), andererseits den Besitz von Verbrennern sanktionieren. Hinzu kommt eine ausgezeichnete Ladeinfrastruktur, von der man hierzulande nur träumen kann. All das zeigt, dass die BRD noch viel aufzuholen hat, trotz dass die rein quantitativen Zahlen mittlerweile einen größeren Absatzmarkt für E-Autos in Deutschland ausweisen, als in Norwegen, schaut man sich aber das Verhältnis zu den Zulassungen insgesamt an, so wird die oben benannte Misere erst deutlich.
Immerhin überlegt die Bundesregierung das Förderprogramm für die Anschaffung von batteriebetriebenen Fahrzeugen über 2019 hinaus zu verlängern, da bei weitem noch nicht alle Mittel von den Verbraucher*innen abgerufen wurden. Dies wird allerdings nicht reichen, um dem norwegischen Vorbild zu folgen. Immerhin ziehen so langsam die Hersteller mit und bringen neue elektrische Modellreihen auf den Markt, der größte E-Auto-Lieferant in Norwegen, Tesla, hat inzwischen auch seine Lieferprobleme in den Griff bekommen und könnte so bald auch vermehrt in Deutschland als gewichtiger Konkurrent zu den hiesigen Produzenten auftreten.
Für DIE LINKE ist die Richtung ganz klar: es muss deutlich mehr von staatlicher Seite passieren, damit die Absatzzahlen endlich adäquat anwachsen und die Luft in Zukunft sauberer wird, so dass die Abgasziele der EU bis 2021 auch umgesetzt werden können.
Quellen: https://www.focus.de/auto/elektroauto/aktuelle-zulassungszahlen-erstmals-2-prozent-marke-geknackt-in-welchen-laendern-e-autos-boomen_id_8782723.html; https://www.wired.de/article/norwegen-verzeichnet-rekordabsaetze-bei-elektromobilitaet; Fotos: CAM
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