Direkt zum Hauptbereich

Leipzig voll auf E

Die sächsische Metropole im Elektro-Rausch.


Die Veränderung im Fahrzeugmarkt zeigt sich hier an allen Ecken und Enden. Erst kürzlich stellte die Stadtverwaltung ihren kompletten Fuhrpark auf elektrisch betriebene Fahrzeuge um und setzte damit als eine der ersten in Deutschland eine Marke. 
Die Ladeinfrastruktur wird durch den kommunalen Stromversorger stetig ausgebaut und auch andere Anbieter ziehen nach. Problematisch sind aber noch die häufigen Defekte der Stromtankstellen und die fehlende Investition in die Fläche, also auch die Abdeckung der nicht-innerstädtischen Bezirke. 
Auch Autoverleiher gibt es viele in der Messestadt, doch ein Start-Up, gegründet 2016, sticht besonders hervor, denn es ist der erste Vermieter für Fahrzeuge, welcher ausschließlich auf Elektro setzt. Strominator vermietet alles vom E-Smart bis zum Luxus Tesla, die Geschäfte so Gründer Stefan Moeller laufen gut und die Nachfrage wachse stetig. Günstig ist das alles aber noch nicht wirklich, zumindest wenn man den Vergleich mit den klassischen Autovermittlern im Benzin- und Dieselsegment anstellt. Das Angebot soll für die Menschen an der Pleiße aber auch eher ein "Türöffner" sein, so Moeller weiter. 
Möglich wurde das Projekt nur dank eines kommunalen Förderprogramms der Stadt, welche die E-Flitzer mit bis zu 70 Prozent fördert. Ein weiteres Indiz, dass die knapp 600.000 Einwohner*innen zählende Stadt die jahrelange Grenzwertüberschreitung bei Abgasen endlich langfristig hinter sich lassen will und sich ein neues, grünes Image zulegt. 
Dabei helfen könnte auch die am Stadtrand befindliche Produktionsstätte des BMW i3, der rein elektrisch unterwegs ist und sich zunehmender Beliebtheit erfreut. Vom Werk geht ein Impuls auf Mitarbeiter*innen und deren Angehörige aus, welche die Elektromobilität ins Stadtbild Einzug halten lassen und so vielleicht andere Menschen von der Idee und den Vorzügen des emissionsfreien Fahrens überzeugen. 
Bleibt nur zu hoffen, dass der leise Schwung erhalten bleibt und Strahlkraft entwickelt, die sich auch außerhalb der Region widerspiegelt. 
Quelle: SZ Nr. 64 S. Przybilla; Foto Stadt Leipzig; www.LVZ.de

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Luft rauslassen

Die Automobile Welt in der Post-Corona-Zeit oder doch noch mittendrin. Mit jedem einzelnen der 5400 Beschäftigten, geht das Leipziger BMW-Werk wieder an den Start. Bilder wie beim Fleischverwurster Tönnies will die Betriebsleitung hier unbedingt vermeiden. Deshalb setzt der Chef des sächsischen Werkes auf umfangreiche Schutzmaßnahmen, so etwa 100 Meter Plexiglasscheiben, die sich über das gesamte Werk verteilen. Dazu kommen ein verkürztes Zwei-Schicht-System und ausreichend Abstand zwischen den Mitarbeitenden. Das hat zur Folge, dass im Moment statt den üblichen über 1000 Fahrzeugen nur 650 vom Band rollen. Die wirkliche Ursache liegt jedoch nicht in den Hygieneregeln, sondern darin begründet, dass der Absatz bei BMW um die Hälfte eingebrochen ist und das weltweit. Wann es wieder bergauf geht, kann noch nicht gesagt werden. Es hängt sicher auch von der Wirksamkeit des von der Bundesregierung beschlossenen Elektroauto-Konjunkturpakets ab.  BMW in Leipzig: Jetzt wieder mit ...

Kauflaune im Schneckentempo

Die Autoverkäufer*innen in der Krise. Auch die Autohäuser dürfen dieser Tage ihre Pforten wieder öffnen. Doch bloß, weil jetzt wieder Wagen vom Hof rollen können, heißt das nicht, dass auch die Kundschaft den Weg in die Verkaufsräume findet. Die Absatzzahlen der Händler*innen brachen in den letzten Monaten um bis zu drei Viertel ein. Viele Unternehmer*innen sahen ihre Liquiditätsreserven sukzessive dahinschmelzen. Wer nicht gut vorgesorgt hatte, dem blieben nur ein Kredit oder die Insolvenz.  Eine Abwrackprämie, wie sie bereits vielfach von der Autolobby bei Geheimgesprächen im Kanzlerinnenamt gefordert wurden, lehnen die Autoverkäufer*innen jedoch kategorisch ab. Sie haben bereits nach der ersten Zahlung dieser Art im Zuge der Finanzkrise 2009 schlechte Erfahrungen machen müssen. So bezeichnet ein Leipziger Autohausbesitzer die Abwrackprämie als „den größten Blödsinn“. Damals hätten sich alle einen Neuwagen zugelegt und danach wäre absolute Flaute gewesen. Stehen, dami...

Der Traum vom grünen Tesla - Wahrheit oder Potemkinsches Dorf ?

Die Fragen nach der tatsächlichen Umweltbilanz der E-Flitzer werden immer lauter.  Die Veröffentlichungen der vergangenen Monate werden Elon Musk, dem Multimilliardär und Tesla-Chef sicher nicht gefallen haben. Auch wir haben an dieser Stelle und in den Dossiers zum Dieselskandal bereits häufiger über die US-amerikanische Firma berichtet.  Nach anfänglicher Euphorie über die Vorreiterrolle des Konzerns aus Palo Alto, trat schnell die Ernüchterung. Nachrichten über dauerhaft tiefrote Zahlen, viele Unfälle mit Modellen wie "X" oder "S", die zu erhöhten Versicherungsbeiträgen für die Besitzer*innen führten und natürlich auch das subjektive Sicherheitsgefühl maßgeblich verschlechterten, soll nun auch noch die angeblich so grüne Fassade des Autobauers bröckeln.  Die NGO Engaged Tracking hat die CO2-Bilanz unterschiedlicher Fahrzeughersteller untersucht und in Relation gesetzt, dabei wurde ermittelt, wie viel CO2 die Unternehmen für einen umgesetzten Dollar emitt...