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Es werden Posts vom Juli, 2019 angezeigt.

Kein Licht am Ende des Tunnels

Nur wenig Besserung in Sicht: der Kobaltabbau bringt weiter Probleme mit sich, die auch ein deutscher Aktionsplan nicht lösen kann. weckt Begehrlichkeiten: Cobalt  "So eine Masse kann Chaos anrichten", sagte ein kongolesischer Minenmanager jüngst einem deutschen Journalisten bei dessen Recherche zu den Bedingungen des Kobaltblaus in der Demokratischen Republik Kongo. Auch wir berichteten an dieser Stelle schon häufiger über die Verhältnisse vor Ort, das Verhalten der Abnehmerunternehmen und der deutschen und europäischen Politik. Mit der Masse meinte er die zig tausenden Bergarbeiter*innen, welche sich Tag für Tag unter schäbigsten Bedingungen und der ständigen Lebensgefahr im Nacken für ein paar Euro in den Minen und an den Schürfstationen ihren Lebensunterhalt verdienen. Doch sie lassen sich nicht mehr wie früher als bloße Ausbeutungsobjekte materialisieren. Mittlerweile haben sich zahlreiche kleine Kooperativen gebildet, in denen sich die zuvor unorganisierten Men

Ausgeladen

Wer mit seinem E-Flitzer durch die Republik rollt, sollte sich nicht allzu viel vornehmen. Es ist ein ganz normaler Werktag, an dem sich ein umweltbewusster Manager der gehobenen Mittelklasse auf den Weg durch die süddeutsche Provinz macht, um seinen Termin in einiger Entfernung zu erreichen. Mit seinem neuen Wagen, einem Audi e-tron, will er die Strecke schnell hinter sich bringen. Doch dann ist der Saft alle. An eine Tankstelle kann der Elektro-Auto-Nutzer nicht fahren. Jedoch gibt es inzwischen mehrere tausend Ladesäulen im Land, die eigentlich für ein schnelles Weiterkommen sorgen sollen. Der geneigte Audi-Fahrer hat sich auch noch an eine solche retten können. Zwischen Geranien und Petunien eines großen Garten-Centers mit idyllischen Gewächshäusern. Es gibt nur ein Problem: das Kabel lässt sich nicht aus der Säule lösen.  Knubel passt nicht überall, um sich anzustecken So was kann ja mal passieren denkt sich unser treuer E-Mobilität-Fan und ruft bei der zuständigen Numm

Vermessen

In vielen Städten gibt es Luftreinhaltepläne, doch die Strategien unterscheiden sich Wenn die Vertreter*innen der Wirtschaftskammern durch die Straßen Leipzigs ziehen oder besser fahren, dann wird ihnen schon etwas flau im Magen. Erzürnt sie doch die jüngst aus dem Rathaus der sächsischen Metropole dringende Kunde von weiteren Temporeduzierungen und Fahrspurstreichungen im Stadtgebiet. Dies würde den Verkehrsfluss nur noch weiter behindern und nicht zu einer Reduzierung des Verkehrs mit PKW führen. Am schlimmsten aber und das ist ihr gern hervorgekramtes Todschlagargument, träfe es den Wirtschaftsverkehr, der nur noch mit Mühe und Not sein Ziel erreicht, um die Geschäfte mit neuen Waren zu füllen. Der Kritik von IHK und Co schließt sich nun auch der ADAC an, welcher mit eigenen Studien belegt haben will, dass durch etwaige Beschränkungen der automobilen Fortbewegung keine Verbesserung der Stickoxid-Werte in der Luft festgestellt werden könnten. Stattdessen reduziere eine bessere A

Treffen um zu reden.

Wer hat mitgezählt? Ein neuerlicher Automobilgipfel soll die Wende bringen - mit einem "Masterplan Elektromobilität", den es eigentlich längst gibt. Kaffe gibt es hier aufs Haus: Bundeskanzleramt Mittlerweile ist es in der deutschen Wirtschaft- und Verkehrspolitik gute Praxis geworden sich lieber im Verborgenen zu halten. Anstatt öffentlich in Untersuchungsausschüssen oder im Plenum zu diskutieren, treffen sich die ranghöchsten Politiker*innen dieses Landes lieber ganz geheim mit den mächtigen aus der Automobilwirtschaft. Mächtig aber auch nur, weil sie die Politik in den Rang hebt, der ihnen durch diese exklusiven Treffen zugebilligt wird. In der Vergangenheit kamen solche Zusammenkünfte recht häufig vor. Sie firmierten unter Titeln wie "Dieselgipfel" oder "Nationales Forum Automobil". Am Ende jedes dieser Happenings stand ein mehr oder weniger ausgereifter Maßnahmenkatalog zur Reinwaschung der Konzerne. Mal ein paar mehr Ladesäulen hier, dann

Ich nehme die 30 und die 74.

Aus Asien kommen die zentralen Komponenten für die E-Mobilität. Europa macht sich abhängig - wie lange geht das noch gut? Das Motto in der deutschen Automobilbranche lautete zur Zeit "Lass dir aus Fernost die Quanten liefern  und bau daraus in Deutschland ein großes Ganzes.". Gemeint ist damit die Batteriefertigung, für die im Moment alle Zellen aus China und Südostasien kommen. Die Lithium-Ionen-Batterien werden dann in den heimischen Werken zusammengesetzt. Noch ist das ein guter Deal für Daimler, Audi und Co, denn die Preise sind günstig wie nie, aufgrund stetig wachsender Konkurrenz und Herstellungskapazitäten bei den Zulieferern. Doch fraglich ist, wie lange noch auf diesen Modus gebaut werden kann, denn auch die Nachfrage steigt stetig.  War mal Spitze: VARTA, deutscher Batteriehersteller Auf dem deutschen Markt gibt es keinen einzigen Zulieferbetrieb für Akkuzellen, jedoch baut der chinesische Hersteller CATL eine große Fabrik nahe der thüringischen Land