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Es werden Posts vom August, 2018 angezeigt.

Amerika zieht Bilanz

Drei Jahre beaufsichtigt die US-Justiz VW, jetzt liegt der 1. Zwischenbericht vor Larry Thompson wirkt nur halbzufrieden, als er den Inhalt des Reports zum aktuellen Stand bei VW am Montag in den USA präsentiert. Zwar seien im vergangenen Jahr Fortschritte erzielt wurden, doch gebe es in Sachen Kooperation und Transparenz bei dem deutschen Autobauer noch einiges an Nachholbedarf. Hat noch viel Arbeit vor sich - Larry Thompson Die Kritik bezieht sich vor allem auf Dokumente, die die Wolfsburger den US-Ermittler*innen zur Verfügung gestellt haben, um die Vorgänge rund um den massenhaften Betrug bei den Abgaswerten von Diesel-Fahrzeugen aufzuklären. Es soll sich vornehmlich um an vielen Stellen geschwärzte Papiere und Korrespondenzen handeln, die somit für die Ermittlungen unbrauchbar sind. Auch VW-Rechtsvorstand Hiltrud Werner räumt Verbesserungsbedarf ein, sieht sich aber zuversichtlich, dass etwaige Probleme bald aus dem Raum geschafft werden könnten. Bisher berief sich VW in

Willkommen zurück!

Seit dieser Woche wird im Europäischen Parlament wieder debattiert und abgestimmt. Brüsseler Plenum Die zweite Jahreshälfte läutet zugleich das letzte Jahr der Kommissionspräsidentschaft von Jean Claude Juncker ein. Mit Ende der Legislaturperiode 2019 endet auch seine Amtszeit. Dies bedeutet gleichzeitig, dass Mitte nächsten Jahres auch das Parlament neu gewählt wird und sich schon jetzt eine deutliche Machtverschiebung hin zu mehr populistischen und rechtsnationalen Kräften im Plenum abzeichnet. Da verwundert es nicht, wenn die Kommission, das Parlament und der Rat bis dahin noch einiges an Entscheidungen abarbeiten wollen. Doch zunächst beginnt die zweite Jahreshälfte mit der traditionellen Rede des Kommissionspräsidenten zur Lage der Union. Inhalt dieser sind häufig auch die Arbeitsschwerpunkte der kommenden, und ein Resümee über die Arbeit der vergangenen Monate. Mithin bietet dieser Termin für die Fraktionsvorsitzenden auch immer die Chance, ihre eigenen Positionen deutli

Bentley sieht rot

Der Luxusautobauer aus England bereitet seiner Mutter VW große Sorgen. Eigentlich lautet das Motto der Kund*innen zur Zeit "mehr ist mehr", gerne auch wenn das Auto dann schonmal einen fünfstelligen Betrag verschlingt. Dies führt dazu, dass die Volkswagen Töchter Porsche oder Ferrari Quartal für Quartal mit neuen Gewinnrekorden aufwarten können, dabei bewegen sich die Margen im zweistelligen Bereich, liegen gar bei 25 Prozent. Nur das Traditionsunternehmen aus der Nähe von Manchester kann auf dieser Erfolgswelle nicht so richtig mitschwimmen, zuletzt machte es 80 Millionen Euro Verlust.  Die Abwärtsspirale begann bereits 2014, nachdem im Jahr zuvor mit 10 Prozent Rendite und einem dreistelligen Millionengewinn noch einmal brilliert werden konnte, hieß es von da an immer geringere Gewinne, immer weniger Umsatz und die Zahl der verkauften Fahrzeuge sank kontinuierlich. Dies blieb auch in Wolfsburg nicht unbemerkt, so versuchte der Ex-VW-Chef Müller durch einen rundum Per

Ausgespäht

Vernetzte Autos die immer online sind werfen neue Fragen in Sachen Datensicherheit auf. Mittlerweile sind intelligente und kommunikative, sprich miteinander vernetzte Geräte aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken, man verweise nur auf smarte Wohneinrichtung mit Zentralsteuerung am Bildschirm oder die automatische Datenübertragung von Handy, Laptop und Tablet auf das jeweils andere Gerät. Nur im Bereich der Automobilindustrie hat sich das Konzept im Alltag noch nicht so richtig bemerkbar gemacht, zwar gibt es erste Ansätze, wie z.B. die ab nächsten Jahr geplante Einführung von digitalen Autoschlüsseln bei VW, doch von allgemeinen Standards ist man noch meilenweit entfernt.  Sieht nicht nur kompliziert aus, sondern ist es auch - Platine für schlüsselloses Fahrzeug-öffnen Dennoch stellt sich schon jetzt die Frage, wie sicher die Daten dann tatsächlich sein werden, gerade vor dem Hintergrund zunehmender Hacker*innenangriffe auf Staat und Wirtschaft, die das Potenzial haben, ganze

Vom Ab- und Aufbau

Sommerloch und trotzdem viel los in der deutschen Automobilbranche. Eine Sensation war es, was der Opel-Chef Michael Lohscheller da bei der jüngsten Bilanzpressekonferenz verkündete, 500 Millionen Euro Gewinn hat das altehrwürdige Unternehmen aus Rüsselsheim erwirtschaftet. Dies sind die ersten schwarzen Zahlen seit mehr als einer Dekade. Geschafft hat er dieses Meisterwerk innerhalb nur eines Jahres, also genau seit der Übernahme vom vormaligen Mutterkonzern General Motors aus den USA. Gleich zu Beginn hatte Lohscheller gemeinsam mit dem Chef des neuen Eigner PSA (u.a. Peugeot und Citroen) Carlos Tavares, einen 100 Tage Plan aufgestellt, der das Unternehmen zurück auf Kurs bringen sollte.  Dieser wirtschaftliche und damit vor alle monetäre Erfolg ging aber nicht zuletzt auf massive Einschnitte für die Belegschaft zurück. So wurden, wenn auch ohne betriebsbedingte Kündigungen und Werksschließungen, über 3000 Stellen abgebaut. Außerdem geht die Sorge über einen Verkauf des Entwic

Volle Fahrt voraus

Nicht nur die Automobilindustrie muss moderne Antriebswege finden, auch zu Wasser ist der Innovationsdruck enorm. Die Seefahrt die ist lustig, die Seefahrt die ist schön und vor allem verdammt schmutzig. Ein einzelnes Kreuzfahrtschiff emittiert gut und gerne so viele Abgase, wie 400.000 herkömmliche PKW zusammen und sorgt so für dicke Luft auf dem Meer und natürlich auch in den Hafenstädten. Bisher hat sich diesem für die Umwelt gravierenden Problem, kaum jemand ernsthaft angenommen, doch nun steuert die Branche selbst um. Der Schlüssel zu mehr Sauberkeit heißt LNG, also flüssiges Erdgas, und ist bei vielen Schiffen als Teilantriebsmöglichkeit, neben Marinediesel, bereits im Schiff verbaut, nun geht aber das erste rein LNG betriebene schwimmende Städtchen auf Tour. Die AIDA Nova muss zwar laut Gesetzt Marinediesel an Bord haben, um bei Versorgungsausfällen mit LNG betriebsbereit zu bleiben, darauf angewiesen ist sie aber nicht. Viele Hafenstädte haben bereits LNG Tankstationen, so

Da ist die Luft raus

Eine LINKE Sommerkolumne rund ums rollende (Un-)glück. Aktuell und damit meine ich seit (gefühlt) der letzten Eiszeit, ist es heiß im Land der Kartoffel (dieses Jahr deutlich kleiner) und des Bieres (dieses Jahr deutlich teurer), dazu kommen noch die laufenden Sommerferien überall im Land und d.h. wirklich überall, denn in dieser Woche haben noch alle 16 Gliedstaaten der im wahrsten Hymnensinne, im Glanze blühenden Republik, Beschulungspause. Bei ihr läuft es gerade rund. Was das für die Autobahnen bedeutet, mag wohl jedem*r klar sein, dessen Birne von der Schwüle noch nicht allzu sehr vernebelt wurde. Kilometerlange Staus, den Schlangen beim SSV im örtlichen Trendmodegeschäft gleich, ziehen sich durch die Lande. Doch als wäre die häufig eigenverschuldete Teilnahme an diesem Spektakel nicht schon genug, erwarten einen auch noch Baustellen zur Linken und zur Rechten die Länge der Wartereihen zu potenzieren und unverhofft tun sich dann am Horizont auch noch Blow-ups auf, wenn der