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Es werden Posts vom April, 2019 angezeigt.

Smart oder doch Torheit?

Mit einem Joint Venture wagt Daimler den letzten Versuch die Smart-Tochter aus der Verlust- in Richtung Zukunftszone zu führen Nicht ganz der Turm zu Babel So schnell kann es also gehen: vor einem Jahrzehnt noch mit der US-Autofirma Chrysler fusioniert, heute zu fast 10 Prozent im Besitz eines einzigen chinesischen Mannes. In Zeiten des Finanzmarktkapitalismus scheinen schnelle Wechsel der Besitzverhältnisse eher Regel als Besonderheit. Egal aus welchem ideologischen, gesellschaftlichen oder wirtschaftlichen System die Aktionär*innen kommen - Hauptsache sie haben Geld dabei. Mit Li Shufu dürfte Daimler-Boss Dieter Zetsche kurz vor seinem Abdanken noch ein Coup gelungen sein, der ihm in einem Unternehmen, dass sich ansonsten eher auf SUV´s, Limousinen und sonstige großspurige, teuere Autos versteht,  einen versöhnlichen Platz in den Analen bescheren dürfte.  Nachdem der Chinese sein Aktienpaket übernommen hatte, ging es sogleich ans Eingemachte. Mit der Firma Geely wurde ein

Verkehrspolitik am Rande des Nervenzusammenbruchs

Die Antwort von Politik und Gesellschaft auf die Krise der Autoindustrie ist zu banal Nein liebe Bundesregierung, wir fallen nicht auf euren Trick herein. Bloß weil ihr die Autobosse rügt, sie mögen sich doch bitte an die Spielregeln halten, heißt dies noch lange nicht, dass ihre eure vermeintliche Denke auch konsequent umsetzt. Mit ein paar Euro Subvention für E-Autos, die wegen der schleppenden Entwicklung deutscher Hersteller nach 50km intensiven Fahren die Hufe hochreißen, ist es ebenso wenig getan, wie mit vollmundigen Versprechungen auf eine baldige Batteriezellproduktion zwischen Oder und Rhein.  Die langjährigen Versäumnisse bei VW, Daimler usw. usf., bei gleichzeitigem Stillhalten oder besser Hofieren der Politik gegenüber diesen, können nicht mit solch trivialen Maßnahmen beantwortet werden. Nachdem jahrelang der Diesel als Heiligtum im Kampf gegen CO2 gepriesen wurde, steht er jetzt als Schwarzer Peter gebrandmarkt in der Ecke. Plötzlich sind die Klimaziele egal, denn

Müssen endlich mehr Liefern: Automobilzulieferer in Deutschland

Zulieferer für Verbrennungsmotoren geraten durch die E-Offensive unter Druck, Verkehrsminister Scheuer dreht weiter Däumchen Scheuer scheut sich vor Veränderungen  Dass mit der sich anbahnenden Mobilitätswende Arbeitsplätze im Automobilsektor verloren gehen ist jeder*m klar, der*die sich nur einmal die Bauweise eines Elektromotors im Vergleich mit der eines herkömmlichen Verbrenners - egal ob Diesel oder Benziner - anschaut. Um einen Motorblock zu fertigen sind bei letzterem deutlich mehr Einzelkomponenten vonnöten als bei den emissionsfreien Alternativen. Dies hat nicht nur zur Folge, dass es weniger Mitarbeiter*innen bedarf, die in den Werken der Automobilhersteller alle Teile zu einem Ganzen zusammenfügen, sondern vor allem, dass es die deutsche Zulieferindustrie im Herzen ihrer Produktionstätigkeit trifft. Bisher waren Teile für neue Antriebstechnologien einfach nicht gefragt und so wurden hiesige Mittelständler und natürlich auch die Großen - wie Bosch oder Schaeffler -

Ein kleiner Italiener

Fiat-Chrysler steckt in der Krise, nur eine Fusion kann den Untergang noch stoppen Falsche Investition: SUV´s von FCA Es war ein Schock für alle Beteiligten als 2018 der langjährige FIAT-Chef Sergio Marchionne das zeitliche segnete. Mit ihm ging eine Periode des Stolzes zu Ende, aber auch der Rückwärtsgewandheit eines Traditionsunternehmens, das es unter seiner Ägide versäumt hatte in die Zukunft zu investieren. Seit 120 Jahren besteht das Firmenimperium bereits, hat heute seinen Sitz in Amsterdam und über die Jahre einige Marken in sein Portfolio übernommen, etwa Jeep oder RAM. Die Fusion mit Chrysler war hingegen das größte Projekt der Italiener. Nach dem Abschluss der Verschmelzung 2009 griff FIAT sogar nach General Motors, allerdings lehnten die Amerikaner damals ab. Heute hat FIAT nur noch einen Marktanteil von etwa sechs Prozent. PSA (u.a. Opel, Peugeot) hingegen mehr als das doppelte, VW gar das vierfache. So ist es nicht verwunderlich, dass der neue Vorstandsvorsitzend

Sachsen Anhalt(en)

Die Saalestädter haben der Messemetropole eine Millioneninvestition im Automobilbereich abgeluchst Schon lange waren die Politiker*innen rund um Halle und Leipzig gespannt darauf die Entscheidung von Porsche mitgeteilt zu bekommen. Ein neues Presswerk sollte her, denn die Württemberger investieren derzeit in eine hochmoderne Lackiererei am mittlerweile Traditionssitz Leipzig. 100 Millionen wollen der Zulieferer Schuller und Porsche gemeinsam in einer Joint Venture investieren. 2021 soll die Fertigung für Karosserieteile an den Start gehen, schon dieses Jahr mit dem Bau begonnen werden. 100 neue Arbeitskräfte werden dafür eingestellt und weitere könnten folgen. Doch wo nur, wo? mehr als 45 Millionen wert: BMW Stammsitz München Seit Anfang April ist es offiziell, das Projekt wird nicht an den Freistaat gehen, sondern im "Star Park" Halle angesiedelt. Der liegt zwar an der gleichen Autobahn wie das Porsche-Werk im Leipziger Norden, allerdings ein Stück hinter der La

Ein Robotaxi für 2020 bitte.

Ein Start Up aus San Francisco könnte bald alle Konkurrenz überholen - schon 2020 sollen die autonomen Gefährte auf den Markt Revolutionen gab es in der Geschichte viele - wenige waren erfolgreich, der große Rest ging als Randnotiz in die Annalen ein. Der US-amerikanische Autobauer  Zoox , der sich selbst nicht so bezeichnen würde, plant nun einen neuen radikalen Umbruch. Schon 2020, also genau genommen im nächsten Jahr, soll ein rein elektrisch betriebenes, autonomes Fahrzeug die Straßen der Welt erobern. Dafür tüftelt man in San Francisco sogar schon auf vielbefahrenen Straßen und nicht nur, wie etwa deutsche oder amerikanische Konkurrenzunternehmen, auf abgelegenen Parkplätzen und Firmengeländen. Bei VW zieht sich das Lenkrad immerhin schon bei Bedarf ein Sie, liebe Leser*innen müssen sich keinesfalls uninformiert fühlen, falls Ihnen der Name obiger Firma noch nie zu Ohren gekommen ist, denn abgesehen davon, dass sie erst seit fünf Jahren existiert und von einem Mann gegrü

Rollende Woche

Als Kinder hatten wir sie alle - Tretroller, nun kommen die Klassiker elektrisch betrieben zurück in die Städte Noch vor einem Jahr regte sich in vielen Städten großer Widerstand gegen die grassierende Welle von Leihfahrrädern, die überall herumlagen, teils kaputt, teils lieblos in den Weg gestellt. Nun macht sich ein neues Phänomen breit - E-Tretroller. In Wien, Brüssel oder L.A. gehören sie schon zum Stadtbild, wie der Coffee to go. Der Bamberger Stadtwerke Mitarbeiter Jan Giersberg gibt zu oben genanntem Problem schon mal Entwarnung, alle in seiner Stadt aufgestellten Roller werden des Nächtens eingesammelt, der Verwahrlosung somit ein Riegel vorgeschoben. Dennoch warnt der ADFC, ebenso wie hochrangige Vertreter*innen des Verkehrssicherheitstages schon Heute vor möglichen weiteren Risiken der Mini-Flitzer, die künftig mit bis zu 20km/h durch Deutschlands Straßen rollen sollen. So würde sich die Gefahr, durch eine gemeinsame Nutzung von Rad- und Fußwegen (diese nur für  Gefährte