Die Städte werden immer voller - jetzt soll Mikromobilität die Rettung bringen Voller wird's nicht. Für Alex* beginnt der Tag früh, oder besser die Nacht, denn schon ab um 3Uhr muss der Berliner mit seinem Transporter auf die Straße, um die E-Scooter, welche er Abends zuvor eingesammelt und über Nacht bei sich aufgeladen hat, wieder an die ihm vorgegebenen Orte zu platzieren. Schafft er es nicht pünktlich, alle Roller in der Stadt zu verteilen, dann drohen ihm Lohnabzüge. Dabei ist das Gehalt schon so nicht üppig. Pro Roller bekommt der junge Mann 4 Euro. Davon müssen allerdings noch die Sprit- und Ladekosten abgezogen werden. Wegen der schlechten Bezahlung kommt es häufig zu Streitigkeiten unter den Einsammler*innen, wenn sich mehrere auf einen Scooter stürzen. Die Miniselbstständigkeit, wie sie auch in der Lieferindustrie häufig kritisiert wird, führt dazu, dass die Beschäftigten weit weg vom gesetzlichen Mindestlohn, der bei über 9 Euro pro Stunde liegt, bezahlt werden
Kann schon ganz schön anstinken, wenn der Automobilskandal einen auf der Strecke lässt. Wir sammeln euch ein und geben den Durchblick. Ein Blog von Frederic Beck und MdEP Cornelia Ernst