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Es werden Posts vom November, 2018 angezeigt.

Der letzte Zug doch noch nicht abgefahren?

VW treibt die Wende voran - mit viel Geld und zahlreichen Modellen will der deutsche Autobauer groß ins Elektrogeschäft einsteigen Zwickauer VW-Werk: Vorreiterrolle in Sachen E-Mobilität Auch wenn der real existierende Sozialismus schon lange vorbei zu sein scheint, Fünf-Jahres-Pläne gibt es immer noch, wenn auch nicht auf einen Staat und seine Produktion bezogen, so doch immerhin auf die Strategien und dafür aufzuwendenden Mittel des zahlenmäßig größten Autobauers der Welt - Volkswagen aus Wolfsburg. An sich ist die Nachricht weniger weltbewegend, wenn im 67. seiner Art nicht so viel revolutionärer Geist stecken würde, wie vielleicht zuletzt bei der Entwicklung des "VW-Käfer". Bis 2023 will der Autobauer ein Drittel seiner Gelder für Forschung und Entwicklung in die Produktion von Elektromobilen stecken. 44 Milliarden Euro sollen der VW AG dabei helfen zu einem großen Player im Geschäft um die E-Mobilität aufzusteigen. Fernziel ist das autonome Fahren in emissions

EU von LINKS denken

Auf ihrer Regionalkonferenz diskutiert DIE LINKE über ein gutes Europa-Wahlprogramm, auch im Sinne der Verbraucher*innen Draußen der Nebel der Stadt, drinnen die Hitze der Debatte. Berlin gibt sich als Gastgeberin für die zweite der insgesamt drei Regionalkonferenzen von DIE LINKE, um gemeinsam mit Basismitgliedern, Abgeordneten und Funktionär*innen über ein progressives Wahlprogramm zu debattieren, welches uns bei den kommenden Wahlen zum Europäischen Parlament im Mai 2019 ein hoffentlich passables Ergebnis liefern wird. Dazu ist natürlich eine Auseinandersetzung über die inhaltliche Ausgestaltung unumgänglich. Gerade im Bezug auf den weiteren Umgang mit dem millionenfachen Dieselbetrug und der Regulierung und Überwachung der Abgaswerte, sowie etwaiger Zulassungsbestimmungen ist eine detaillierte und dennoch verständliche Linie gefragt, welche es bedarf ausformuliert zu werden.  volle Hütte im Refugio Berlin: Regionalkonferenz "Europa von links" Bevor es aber u

Aufbruch a la Elektro

Trotz aller Kritik, vielleicht könnte dem Elektroauto doch mal der Durchbruch gelingen - dafür bedarf es aber noch einiger Anstrengung Noch spricht die Innovationskraft deutscher Hersteller gegen den herbeigesehnten Elektro-Schwung, der bald zahlreiche Haushalte in der Bundesrepublik durchwirbeln soll. Lediglich drei Prozent geben BMW und VW für Entwicklung und Forschung im Bereich E-Mobilität aus, bei Daimler ist es gar nur ein Prozent. Noch schauriger wird einem, wenn man erfährt, dass diese Unternehmen im internationalen Vergleich eigentlich zu denjenigen gehören, die am innovativsten agieren. Allerdings scheint sich der Forschungsdrang momentan auf Assistenzsysteme und digitale Vernetzung zu beschränken. Positiv einher geht damit jedoch auch, dass in den Segmenten, welche Verbrennungsmotoren betreffen, ebenfalls eine niedrige Quote zu verzeichnen ist, vielleicht ein Zeichen dafür, dass sich die Autobauer nun den Zukunftstechniken zuwenden und ihren Fokus wechseln.  will Batt

Büchse der Pandora

Der Dieselbetrug beruht auf informatorischer Raffinesse, das zu erkennen ist schwierig. Nicht nur in Eastons Modell vom politischen System spielt die s.g. "Blackbox" eine Rolle, auch im Dieselskandal nimmt sie eine Schlüsselposition ein. Man kann sie, genau wie bei Easton als Schaltzentrale verstehen, von welcher aus sämtliche Entscheidungen über die Einheit, also das Fahrzeug, getroffen werden. Nun besteht allerdings der Nachteil darin, dass nur die Inputs, also z.B. die Eingaben des*r Fahrer*in und die Outputs, z.B. die ausgestoßene Menge CO2, messbar sind, alles was in der Blackbox abläuft, ist quasi ein Geheimnis und genau deswegen ist der Dieselbetrug für die meisten Menschen so schwer greifbar.  Für viele scheint es so, als könne man den vermeintlichen Fehlern im Datensatz mit Software Updates und Hardware Nachrüstungen ohne weiteres beikommen, so richtig begreifen tut aber keiner, dass es sich nicht um Fehler im eigentlichen Sinne, sondern vielmehr um bewusst ge

Auf der Suche nach dem ewigen Leben

Forscher*innen wollen die Welt der Akkus schon lange revolutionieren, nur wissen sie noch nicht wie das gelingen kann. Das Leben eines Materialwissenschaftlers klingt erstmal nach wenig Abenteuer. Wenn es aber um die Frage nach der Zukunft unseres bescheidenen Erdendaseins geht, sollte man sich doch noch einmal genauer die Arbeit dieser Menschen anschauen. Einer von ihnen ist Helmut Ehrenberg, der am Karlsruher Institut für Technologie zum Thema Batterien forscht und dabei nach Lösungen sucht, sie länger haltbar zu machen. Genau das würde dem Elektroauto, mit dem Ehrenberg bereits tagtäglich unterwegs ist, zum Durchbruch verhelfen. Gerade in Zeiten der Energiewende und dem Trend zur emissionslosen Fortbewegung drängt sich in diesem Segment die Suche nach Lösungen auf, schließlich hat sich die Leistung der Geräte in den letzten zwei Dekaden nur verdoppelt, in anderen Hightech-Bereichen ist man da schon deutlich weiter. Grundvoraussetzung dafür wäre aber erst einmal die Abläufe, welc

Rote Sonne über Europa

European Left Forum Bilbao 9.11.-11.11.2018 Quelle:    transform! Europäisches Netzwerk für alternatives Denken und politischen Dialog Wenn die Linken kommen präsentiert sich das Baskenland von seiner schönsten Seite und empfängt die Delegationen von linken Parteien und Organisationen aus ganz Europa und der Welt bei strahlendem Sonnenschein. Bestens gelaunt kann so an drei Tagen hintereinander gemeinsam und auf Augenhöhe über linke Politik im Allgemeinen aber vor allem im Speziellen diskutiert werden. Dabei liegt der Fokus breit gefächert mal bei Feminismus, mal bei Ökologie oder Wirtschaft, so dass an  Langeweile gar nicht zu denken ist. Neben dem Austausch von Positionen und Standpunkten, geht es natürlich auch um die Vernetzung zwischen all den unterschiedlichen Personen und Gruppen. Das klappt aus Erfahrung am besten in den Momenten zwischen den Panels, bei traditionellen spanischen Häppchen („Pinxos“) und am Abend in lockerer Atmosphäre. Das Dinner am Freitag musste au

Platz da!

Auf Deutschlands Straßen herrschen raue Sitten, woher kommt diese unbändige Aggression der Autofahrer*innen? Schilderwald birgt Kummer  Wer wissen will, wie sich der Alltag auf Kreisstraßen, Autobahnen oder Innenstadtringen verhält, muss sich nur einmal selbst hinters Steuer setzten oder einfach seine*n Fahrer*in beobachten. Schnell wird man merken, dass es keineswegs friedlich zugeht, die sonst von allen Seiten ausgerufene Solidarität zwischen den Menschen scheint auf dem Asphalt plötzlich ihre Wirkung zu verlieren. Anstatt sich freundlich an der Ampel zuzunicken oder die anderen Insassen auf der Nachbarspur mit einem Lächeln zu beglücken, fliegen wüste Beschimpfungen durch ein Spalt weit geöffnete Fenster, es werden Drohungen ausgesprochen und so mancher Mittelfinger erhoben. Selbst Prügeleien können durch das Nehmen der Vorfahrt und das Wegschnappen der letzten Parklücke entstehen, Autohalter*innen werden zu wilden Bestien, getrieben vom Pochen auf "ihr gutes Recht&quo

Ein Klagelied

Die Musterfeststellungsklage könnte für viel Betroffene im Dieselskandal die Wende bringen, es wird auch Zeit, findet  Frederic Beck . Ein Albtraum ist es für die Wirtschaft, ein Wunschtraum für Verbraucher*innenschützer: die Musterfeststellungsklage, welche seit November in Deutschland möglich ist. Schon eine Dekade kämpft DIE LINKE gemeinsam mit diversen Verbraucher*innenschutzorganisationen für dieses kollektive Instrument, um Rechtsansprüche geltend zu machen. Konkret geht es darum, dass anerkannte Organisationen, wie z.B. die Verbraucherzentralen, stellvertretend für alle Betroffenen, welche sich in ein Klageregister beim Bundesministerium für Justiz eintragen, etwaige Ansprüche vor Gericht geltend machen können, ohne dass für die Beteiligten ein finanzielles Risiko entsteht.  OLG Braunschweig: mehr Aktenmeter als Raummeter Hierin liegt auch einer der großen Vorteile dieses neuen, für die Durchsetzung von Konsument*innenrechten bahnbrechenden Mittels. Es bietet vielen M