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Ich nehme die 30 und die 74.

Aus Asien kommen die zentralen Komponenten für die E-Mobilität. Europa macht sich abhängig - wie lange geht das noch gut?




Das Motto in der deutschen Automobilbranche lautete zur Zeit "Lass dir aus Fernost die Quanten liefern  und bau daraus in Deutschland ein großes Ganzes.". Gemeint ist damit die Batteriefertigung, für die im Moment alle Zellen aus China und Südostasien kommen. Die Lithium-Ionen-Batterien werden dann in den heimischen Werken zusammengesetzt. Noch ist das ein guter Deal für Daimler, Audi und Co, denn die Preise sind günstig wie nie, aufgrund stetig wachsender Konkurrenz und Herstellungskapazitäten bei den Zulieferern. Doch fraglich ist, wie lange noch auf diesen Modus gebaut werden kann, denn auch die Nachfrage steigt stetig. 
War mal Spitze: VARTA, deutscher Batteriehersteller
Auf dem deutschen Markt gibt es keinen einzigen Zulieferbetrieb für Akkuzellen, jedoch baut der chinesische Hersteller CATL eine große Fabrik nahe der thüringischen Landeshauptstadt. Schon wittert so mancher Gefahr einer feindlichen Übernahme auf europäischem Boden, doch überwiegen nicht die Vorteile? Erstmals wird nicht deutsche Expertise nach China exportiert sondern umgekehrt und außerdem entstehen zig neue Arbeitsplätze, die zuvor bei den Autobauern wegfallen. Die Kosten für den Import der Komponenten sinken, Zölle werden vermieden und der hiesige Mittelstand profitiert von der neuen Wertschöpfungskette in der Region. Vor allem für Ostdeutschland entwickeln sich hier ungeahnte Möglichkeiten, auch im Rahmen des Strukturwandels. Sicher muss man* Skepsis walten lassen, doch mit Voreingenommenheit ist an dieser Stelle kein Blumentopf zu gewinnen. Stattdessen sollte die deutsch und europäische Politik aus Sicht der Linken ihren Blick auf intelligente Förderung von innovativen Ideen im Bereich Batteriezellproduktion richten, damit es kein zweites Kamenz gibt (wo sich einst Daimler an einer solchen versuchen wollte). 
Einen gibt es schon mal, der sich an die Herstellung wagen will und bereits aus diversen abenteuerlichen Unternehmungen bekannt ist. Erst jüngst startete er sein Start-Up Ego-Mobile, nun will der Professor Günther Schuh gemeinsam mit Ford Zellen bauen. Das Volumen wird um ein vielfaches kleiner sein als das von CATL. Jedoch ist es ein Anfang, aus dem sich einiges an Potenzial entwickeln kann. 
Eine Möglichkeit sich in das neue Weltmarktgefüge im Bereich der Batteriefertigung einzufügen, wäre die Wiederverwertung der Elemente-Komponenten der Batterie. Schließlich sind die Deutschen doch wohl bekanntermaßen "Recyclingweltmeister*innen". Vielleicht ließe sich sogar die gesamteuropäische Wirtschaft mit dieser Idee anstecken. Es gibt solche Firmen schon. Sie zerlegen die Batterie in ihre Einzelkomponenten und versuchen wertvolle Metalle u.ä. zu extrahieren. Nur beim Lithium gilt dieses Prinzip noch nicht - zu teuer und aufwendig ist das Verfahren bisher. Hier wäre nach Meinung von DIE LINKE. die Europäische Kommission gefragt, denn die Verordnung zum Wiederverwerten von Batterien ist bereits 10 Jahre alt und schenkt Lithium nicht mal mit einer expliziten Erwähnung im Gesetzestext Beachtung. Die 62 Millionen Tonnen, welche noch in der Erde schlummern reichen nicht ewig. Deshalb wurde im E-Bike-Segment bereits ein Rücknahmesystem etabliert, an dem sich schon 3000 Händler beteiligen. 
Bis 2030 soll die kritische Marke von 20.000 Tonnen zu recycelndem Lithium erreicht sein, damit eine rentable Wiederverarbeitung möglich ist. Zu spät findet MdEP Dr. Cornelia Ernst: "Die deutsche Regierung und die Europäische Kommission müssen Anstrengungen unternehmen, damit sich das Recycling schon heute lohnt. Dafür sind Investitionen in Forschung und Entwicklung ebenso wichtig, wie die Subvention solcher Firmen, die schon heute in der Lage wären die Prozesse durchzuführen.".




Quellen: https://www.sueddeutsche.de/auto/batteriezellen-deutschland-autohersteller-1.4326719; https://www.sueddeutsche.de/digital/batterietechnik-recycling-lithium-ionen-akkus-1.4364445; Foto: Von Claus Ableiter - Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=3392127; Von Unbekannt - Vektordaten: http://www.catlbattery.com/ndupload/2017/05/31/14962100153749kcfv.pdfFarbinfo: Screenshot der Website http://www.catlbattery.com/en/, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=70885308

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