Direkt zum Hauptbereich

Der nächste Bitte !

Bernhard Mattes ist die neue Nr. 1 an der VDA Spitze.

Lange wurde spekuliert (siehe Diesel-Dossier "Erweiterter Untersuchungsbericht" Kapitel VDA), wer Matthias Wissmann in der Berliner Geschäftsstelle als neues Oberhaupt der wohl mächtigsten Lobbyorganisation Deutschlands, dem Deutschen Verband der Automobilindustrie, nachfolgt. 
Zuletzt als heißer Kandidat im Rennen war auch der nun amtierende Chef Bernhard Mattes, welcher sich gegen die Konkurrenz aus der Politik (u.a. Gunther Oettinger) durchsetzte. Der 61-jährige stand zuvor 15 Jahre an der Spitze von Ford Deutschland. Mit ihm, so wurde aber bald nach Amtsantritt deutlich, wird es keinen wirklichen Kurswechsel geben. Er möchte, dass der Diesel-Anteil bei den Autoverkäufen wieder steigt und die Kund*innen das verlorene Vertrauen in den Antrieb zurückgewinnen. Dabei setzt er auch voll auf die Zusagen aus der Politik und freut sich schon, dass der neue Verkehrsminister bereits versichert hat, dass er Fahrverbote in den Innenstädten um jeden Preis verhindern will. Ziel der Unternehmen seines Verbandes sei es, die europäischen Normen zu erfüllen. Dass dies wenig ambitioniert scheint, liegt wohl auf der Hand, schließlich müssen die Grenzwerte per Gesetz eingehalten werden, also taugt dies wohl wenig als Zielmarke, keine Spur von Innovationsgeist. Was die Autobauer auf der IAA Nutzfahrzeuge in Hannover präsentieren werden, mag Mattes noch nicht verraten, wahrscheinlich ist der glühende Fan des 1. FC Köln noch zu sehr damit beschäftigt, den aktuellen Tabellenplatz seines Vereins zu bedauern. Was der gebürtige Wolfsburger in den nächsten zwei Jahren abliefern wird, steht noch in den Sternen, man kann wie stets nur hoffen.
Hat gut Lachen: Bernhard Mattes, neuer VDA Chef



Quellen: LVZ 28./29.4.2018, Stefan Sander; Foto: http://www.change2target.com/de/bernhard-mattes.html

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Wahlverwandschaften

Wie die Bundesregierung sich von der Autolobby lossagte - eine Trennungsgeschichte Türe zu: Bundeskanzlerinnenamt in Berlin Wenn die Autolobby aus Frankfurt am Main gen Berlin gepilgert ist, wurde ihr meist sogleich eine Privataudienz bei der Kanzlerin und ihren Minister*innen gewährt. Gerne unterhielten sie sich in vertrauter, gar ganz privater Runde, ohne den üblichen formellen Schnickschnack drumrum. Was wurde nicht pleniert in den letzten Monaten und Jahren, um der angeblich letzten verbliebenen deutschen Schlüsselindustrie ein möglichst weiches Bett zu bereiten. Seit einem Jahr gibt es die "Konzentrierte Aktion Mobilität" bei der sich die Autofunktionär*innen regelmäßig mit der bundesdeutschen Politelite zusammensetzen. Dort solle es zwar um Innovationen gehen, doch Klimawandel und Mobilitätswende sind kein Thema. Über die Inhalte der Verhandlungen herrscht eh seit jeher Schweigen. Umwelt- oder Verbraucherschutzverbände, Wissenschaftler*innen und Vertreter*innen

Geteiltes Leid

In der Corona-Krise hat es zwei Verkehrsträger besonders getroffen: Sharing Fahrzeuge und Straßenbahnen. Vorschläge für einen Neustart. Die Paketflut in Deutschland und überall in der westlichen Welt nimmt stetig zu. Durch das Corona-Virus wurde dieser Trend noch verschärft. Alle Geschäfte blieben zu und die Menschheit hatte viel Zeit um online auf Einkaufstour zu gehen. Gleichzeitig nahmen in den öffentlichen Verkehrsmitteln immer weniger Leute platz. Entweder weil sie einfach keine Wege mehr zu erledigen hatten, oder weil ihnen das Risiko einer Infektion zu groß war.  Seit neustem mit Sitzplatzgarantie: Straßenbahn Wieso also nicht den Pakettransport auf die Schiene verlegen? Für den Fernverkehr wird das mit Güterzügen seit jeher so gehandhabt. Im Zuge der Mobilitätswende und immer voller werdenden Städten, wäre es an der Zeit auch über eine solche Lösung nachzudenken. Gleichzeitig könnten die Einnahmeausfälle der Verkehrsunternehmen etwas gesenkt werden. Sind die Pakete e

Radloses Europa.

Ein Weiter wie bisher darf es in der Automobilindustrie nicht mehr geben - das schadet den Beschäftigten und der Umwelt Es gibt 17 Nachhaltigkeitsziele, die sich die UN bis 2030 gesetzt hat. 11 davon, so ist sich der ehemalige Außenminister von Dänemark sicher, sind alleine durch Radfahren zu erreichen. Das bedeutet jetzt aber nicht, dass sich alle Welt zu Hause auf den Hometrainer schwingt und vor der Glotze Strom für die eigene Leselampe erzeugt. Es geht vielmehr darum, die Bewegung- oder besser die Fahrgewohnheiten von Millionen Menschen langfristig zu verändern.  Vorbildlich: Radweg in Kopenhagen-Zentrum Der Grund warum dieser Bericht in Dänemark beginnt, ist, dass dort bereits vier von fünf Einwohner*innen den Drahtesel für ihre täglichen Wege nutzen. Zweiräder haben hier Vorfahrt, zu mindest in der Hauptstadt. Das auch auf dem Lande die Freude am zweirädrigen Gefährten aufkommt, dazu später mehr. Während in Kopenhagen der Minister also mit dem Fahrrad zum Termin ersch